Nassersee, auch Assuanstausee,
rund 12 900 Quadratkilometer großer Stausee des Nils mit einer Länge von
etwa 480 Kilometern. Er reicht vom Assuan-Staudamm im südlichen Ägypten
bis
in den Norden der Republik Sudan und wurde nach dem ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel-Nasser benannt. Der See wurde angelegt, um den Abfluss des Nils
zu steuern und die periodisch im Unterlauf auftretenden Überschwemmungen zu
verhindern. Der Stausee wird für elektrische Energiegewinnung, Fischerei und
Bewässerung genutzt. Aufgrund hoher Temperaturen und relativ geringer
Niederschläge sind die Verdunstungsraten des Nassersees relativ hoch. Vor
dem Bau des Assuan-Staudammes befanden sich in dem heute überfluteten Gebiet
u. a. die Tempel von Abu Simbel, die pharaonische Kultstätte von
Philae
und die
Stadt Wadi Halfa. Die im 13. Jahrhundert v. Chr. von dem ägyptischen Pharao
Ramses II. erbauten Tempel von Abu Simbel wurden in den sechziger Jahren des
20. Jahrhunderts vollständig vor der Zerstörung gerettet. Die Anlagen der
Insel Philae, ehemals südlich
von Assuan, konnten nur teilweise auf der benachbarten Insel Agilkia
erhalten werden. Viele andere historische Bauwerke sind, wie Teile der
historischen Landschaft Nubiens, überflutet worden. In einem Großprojekt
wurden die Bewohner der nubischen Stadt Wadi Halfa in ein 1 200 Kilometer
entferntes Bewässerungsgebiet umgesiedelt.
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