Lage
In Oberägypten, etwa 800 km südlich von Kairo am Ostufer des Nil beim
ersten Nilkatarakt.
Geschichte
In der pharaonischen Zeit lag die Siedlung auf der Insel Elephantine Erst
im letzten Jahrhundert vor Christus wurde auch das Ostufer besiedelt.
Abu - der heutige Bezirk von Assuan einschließlich der Insel Elephantine -
war strategisch von Bedeutung, da es den Katarakt und die Wege nach Nubien
bis in den Sudan hinein beherrschte. Außerdem war die Stadt wichtig wegen
des anstehenden Rosengranits, der vom AR bis in die römische Zeit das
Material für Bauten und Bildwerke lieferte.
In Abu gab es einen Brunnen, in den die Sonnenstrahlen zur Zeit der Tag- und
Nachtgleiche senkrecht einfielen. Eratosthenes (276 bis 196 v.Chr.) führte
aufgrund dieser Erscheinung die Erdmessung nach der noch heute üblichen
Methode durch.
Hierher wurde am Anfang des 2. Jahrhunderts n.Chr. der Satiriker Juvenal als
Kommandant der römischen Garnison versetzt.
In christlicher Zeit war die Stadt Bischofssitz und erlebte unter den Kaufen
eine neue Blüte.
Heute
Großstadt mit Düngemittelfabrik, Kraftwerken, Flughafen, Hotels und
Missionshospital.
Steinbrüche auf dem Ostufer
Bei Assuan erreicht das in der Arabischen und Nubischen Wüste zutage
tretende Grundgebirge Agyptens, in dem sich schwarzer, grauer und
rosenfarbener Granit findet, das Nildelta. Die verschiedenen Granitarten
galten als wertvollste Steine, wurden für Plastiken und Architekturmodelle
verwendet. In den verschiedenen Steinbrüchen liegen noch unfertige
Werkstücke.
Sehenswert ist der unvollendete 42 m lange Obelisk, an dem sich die Technik
des Herausbrechens aus dem Fels ablesen läßt.
Nubien, Region im Nordosten Afrikas; sie
umfasst beide Talseiten des Nils zwischen Assuan in Ägypten und Khartum im
Sudan. In altägyptischer Zeit hieß Nubien Kosch und wurde für ungefähr 1 800
Jahre von Ägypten beherrscht. Im 8. Jahrhundert v. Chr. erlangten die Nubier
die Unabhängigkeit und unterwarfen ihrerseits Ägypten. Nach über 2 000
Jahren relativer Unabhängigkeit wurde Nubien im 14. Jahrhundert von den
Arabern und schließlich 1820 erneut von Ägypten erobert. Im späten 19.
Jahrhundert kontrollierte der sudanesische Muslimrevolutionär Mahdi die
Region. Die Fläche beträgt etwa 550 000 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl
liegt bei rund 3 Millionen. |