Spanien erstreckt sich über den größeren Teil (etwa 80 Prozent) der
Iberischen Halbinsel und grenzt im Norden an den Golf von Biscaya, an
Frankreich und Andorra, im Osten an das Mittelmeer, im Süden an das
Mittelmeer und an den Atlantik und im Westen an Portugal und den
Atlantik. Die britische Kronkolonie Gibraltar liegt im äußersten Süden
von Spanien und wird von diesem beansprucht. Die Balearen im
Mittelmeer und die Kanarischen Inseln im Atlantik vor der Küste
Afrikas sind spanische Gebiete. Weiterhin
stehen zwei kleine Exklaven in Marokko, Ceuta und Melilla, sowie drei
Inselgruppen nahe der Küste von Afrika (Peñón de Vélez de la Gomera,
die Alhucemas- und die Chafarinas-Inseln) unter spanischer Verwaltung. Das Staatsgebiet Spaniens einschließlich der Gebiete in Afrika und der
Inselterritorien beläuft sich auf 505 990 Quadratkilometer. Madrid ist
Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes.
Spaniens Mittelmeerküste ist etwa 1 660 Kilometer, die
Atlantikküste etwa 710 Kilometer lang. Die lange, ununterbrochene
Gebirgskette der Pyrenäen, die sich auf etwa 435 Kilometer vom Golf
von Biscaya bis zum Mittelmeer erstreckt, bildet im Norden die
natürliche Grenze zu Frankreich und damit zu Westeuropa. Im äußersten
Süden trennt die Straße von Gibraltar, die an ihrer schmalsten Stelle
weniger als 13 Kilometer breit ist, Spanien von Afrika.
Das spanische Festland wird von drei unterschiedlichen
Landschaftsräumen geprägt. Dies sind das zentrale Hochland der Meseta,
die randlich anschließenden Gebirge sowie die äußeren Becken- und
Gebirgslandschaften. Die mittlere Höhe des Festlandes beträgt etwa 660
Meter über dem Meeresspiegel. Damit ist Spanien nach der Schweiz das
gebirgigste Land des europäischen Kontinents.
Das ausgedehnte Hochland der Meseta mit Madrid im Zentrum erstreckt
sich über eine Fläche von mehr als 250 000 Quadratkilometern. Diese
Hochebene fällt von Osten nach Westen sanft ab. Sie wird vom
Kastilischen Scheidegebirge und dessen Ausläufern Sierra de Guadarrama
und Sierra de Gredos in die nördliche und die südliche Meseta
unterteilt. Höchste Erhebung in diesem Gebiet ist der Pico de Almanzor
mit 2 592 Metern. Die Gebirgszüge sind durch zum Teil steilwandige
Täler intensiv gegliedert. Die nördliche Meseta umfasst die
historischen Landschaften Altkastilien und León, die größere südliche
Meseta die Landschaften Neukastilien und Extremadura.
An die zentral gelegene Meseta schließen Gebirgszüge an. Nach
Norden ist dies das Kantabrische Gebirge mit dem bis 2 648 Meter hohen
Massiv der Picos de Europa. Im Osten wird die Hochebene vom Iberischen
Randgebirge umrahmt (in der Sierra de Moncayo bis 2 313 Meter hoch).
Die geographische Grenze nach Süden markiert die bis 1 323 Meter hohe
Sierra Morena. Im Westen fällt die Meseta allmählich über das
Tafelland in Extremadura zur Atlantikküste in Portugal ab.
Zu den höchsten der äußeren Randgebirge des spanischen Festlandes
gehören die Pyrenäen im Norden und die Betische Kordillere mit der
Sierra Nevada im Süden. Höchster Gipfel der Pyrenäen, dem Grenzgebirge
zu Frankreich, ist der Pic de Aneto mit 3 404 Metern. In der Sierra
Nevada erhebt sich der Mulhacén (3 477 Meter) als höchster Berg der
Iberischen Halbinsel. Zwischen den inneren, die Meseta begrenzenden
Gebirgen und den küstennahen Hochgebirgen breiten sich ausgedehnte
Flusstäler aus. Weite Beckenlandschaften werden von den längsten
Flüssen der Halbinsel durchquert.
Die fruchtbaren Küstenebenen sind überwiegend schmal und selten
breiter als 30 Kilometer. An einigen Stellen reichen die Bergketten
bis an das Meer, wo sie zum Teil sehr steil abfallen und felsige
Landspitzen bilden. Dies ist besonders entlang der Mittelmeerküste der
Fall, wo sich einzelne Ausläufer des Katalanischen Küstengebirges bis
zum Meer hin ausdehnen. Barcelona verfügt über den einzigen größeren
Hafen an diesem Küstenabschnitt. An der Küste im Nordwesten Spaniens,
besonders in Galicien, gibt es einige bedeutende Häfen. Die
Voraussetzungen für die Entstehung geeigneter Buchten sind in diesem
Bereich überaus günstig. Durch nacheiszeitlichen Anstieg des
Meeresspiegels wurden in Galicien ehemalige, weit ins Landesinnere
hineinreichende Flusstäler überflutet und bilden nun tief
eingeschnittene Buchten (Riaküste). In diesen Küstenbereichen
entstanden ideale Naturhäfen.
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