Venedig
gilt als eine der schönsten Städte der Welt. Seine
Bauwerke und Verzierungen vom byzantinischen bis
zum Renaissancestil zeichnen sich durch hohe
künstlerische Vollendung aus. Werke der
venezianischen Schule findet man überall in der
Stadt, in ihren Palästen, öffentlichen Gebäuden
und Kirchen.
Der Mittelpunkt und der meistbesuchte Ort der
Stadt ist der Markusplatz (Piazza San Marco). Am
östlichen Ende des Platzes stehen die Markuskirche
(Basilica di San Marco) und der Dogenpalast
(Palazzo Ducale), die imposantesten Bauwerke
Venedigs. Mit dem Bau der Markuskirche wurde 828
begonnen. Zwischen 1047 und 1071 entstand über dem
Vorgängerbau ein byzantinischer Zentralbau mit
wertvollen Skulpturen und Mosaikverzierungen. Der
Dogenpalast, erstmals um 814 gebaut, wurde viermal
durch Feuer zerstört und jedes Mal noch schöner
wieder aufgebaut. Der heutige Bau entstand
zwischen 1309 und 1442. An der Nordseite des
Markusplatzes befindet sich die Procuratie Vecchie
(Baubeginn 1500), an seiner Südseite die
Procuratie Nuove (Baubeginn 1584). Zur Zeit der
Republik Venedig waren sie die Residenzen der neun
Prokuratoren oder Statthalter, aus deren Mitte der
Doge (Staatsoberhaupt) gewöhnlich gewählt wurde.
Markusplatz in Venedig Der Markusplatz ist der
belebte Mittelpunkt von Venedig. Nicht nur während
des Karnevals ist er Anziehungspunkt für
Einheimische wie Besucher von Venedig.Jonathan
Blair/Woodfin Camp and Associates, Inc.
Entlang der beiden Paläste und ihrer Anbauten
erstrecken sich Arkaden mit Cafés und Geschäften.
Unweit des Dogenpalastes stehen zwei berühmte
Granitsäulen aus dem Jahr 1180. Die eine trägt den
geflügelten Markuslöwen, die andere den heiligen
Theodor von Euchaita. Der Markusplatz wird
überragt von dem rund 90 Meter hohen Campanile
(Glockenturm der Markuskirche). Er wurde zwischen
874 und 1150 errichtet und, nachdem er 1902
eingestürzt war, wieder aufgebaut.
Hinter dem Dogenpalast befindet sich die berühmte
Seufzerbrücke, die den Palast mit dem öffentlichen
Gefängnis verbindet. Gefangene mussten sie auf dem
Weg vom und zum Gerichtssaal überqueren. Die
bekannteste der drei Brücken über den Canal Grande
ist die Rialtobrücke (1588), die von einer
doppelten Reihe Geschäfte gesäumt wird. Am Canal
Grande, der Hauptverkehrsader Venedigs, reihen
sich die prachtvollen Paläste der venezianischen
Aristokratie aneinander. Sehenswert ist die Ca’
d’Oro (goldenes Haus), entstanden in der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts im Stil der
venezianischen Spätgotik. Weiter im Norden, in der
Nähe der Lagune, befindet sich die Kirche San
Giovanni aus dem 15. Jahrhundert, ein Bauwerk mit
vielen Säulen im Stil der italienischen Gotik, das
früher als Bestattungskirche für die Dogen diente.
Unweit davon steht die Reiterstatue des
venezianischen Generals Bartolomeo Colleoni; sie
wurde im 15. Jahrhundert von dem florentinischen
Künstler Andrea del Verrocchio geschaffen. Inseln
erstrecken sich nach Osten bis hin zum Lido, einer
die Lagune begrenzenden Nehrungsinsel, die als
Badestrand und Ferienaufenthaltsort beliebt ist
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